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ISBN: 978-3-7059-0401-9
400 Seiten
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Zweistimmig [E-Book]

Die Autoren:

Heide Pirkl, geborene Rosegger, wuchs in der Steiermark auf und folgte ihrem Mann nach Genf. Dort studierte sie Germanistik und Kunstgeschichte, unterrichtete lange Deutsch als Fremdsprache an einem Gymnasium, schrieb einschlägige Artikel für Zeitungen und Kunstkataloge und verfasste mehrere Romane. Sie hat zwei Kinder und sechs Enkel. Heute lebt sie in der Nähe von Genf.

Hellfried Rosegger, Urenkel des steirischen Dichters Peter ­Rosegger, studierte Medizin und war bis zu seiner Pensionierung als Kinderarzt vorwiegend an der MedUni Graz tätig. Er verfasste Lehrbücher und mehrere Romane, davon einen gemeinsam mit seiner Schwester Heide. Er ist verheiratet, hat zwei Kinder und lebt in Graz.

Das Buch:
In diesem Buch schildern die Autoren ZWEISTIMMIG und sehr persönlich ihre Kinder- und Jugendzeit und vermitteln packende Zeitgeschichte aus ihrer Heimat Mürzzuschlag von 1938 bis 1949 und Graz 1949 bis 1954.
Ein mutiges, rebellisch-kompromissloses Buch aus dem Herzen der grünen Steiermark!

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Ein Leserbrief:

... der Inhalt, spannend und ergreifend! Wie traurig schön der Grabbesuch an Allerheiligen zum toten Vater und Grossvater (Kap. 43)! Wie rührend und lebhaft geschildert auch der Besuch bei den Grosseltern väterlicherseits in Langenzwang (S. 76 ff.), oder die Einquartierung des feinen, deutschen Offiziers (S. 33 ff.), oder die schreckliche Geschichte und die Zuneigung zum einarmigen Mädchen mit «Knochensarkom» (S. 387 ff.)! Wie bestürzend die Rotkreuz-Spende der Grossmutter Sophie von Annas Kasperl für die frierenden Soldaten an der Ostfront! Wie erheiternd die Begeisterung von «Ferdinand» für die angeblich «primitive, wertlose, dekadente Negermusik», von ihm aber ernst genommen durch das Studium der «Jazzharmonik» mit Generalbass, Skalen etc., gefördert auch von «Onkel Waldemar» (und vom «Onkel Heinrich», S. 162) und ergänzt immerhin von Hausmusikabenden mit Transkriptionen der Wagneropern am «Bösendorfer» (S. 322 ff.). Köstlich schliesslich die Vorliebe von «Tante Gerda» für Bach, Beethoven, Brahms, Bruckner, Schubert, Wagner, Richard Strauss etc. und ihre Abneigung gegen Mendelssohn, Gustav Mahler, Oscar Straus, - während Ferdinand weiterhin «in unbeobachteten Stunden unbeirrt den Klängen dieser Neger- und Judenorchester» lauschte (S. 162).

Vieles haben wir ja auch erlebt, - die Not, ans tägliche Brot zu kommen, die Bombenangriffe während des Krieges (S. 95 ff.), die Freude an den CARE-Paketen («zehn Millionen» sollen es gewesen sein, my goodness, S. 158!), der widerliche Deutschnationalismus, den auch Eure weitere Familie befallen hat, u.a.m., aber auch die Ausführungen des «Onkel Waldemar» über Schuld und Sühne und die weitgehende Ignoranz bezüglich der Judenmorde am Ende des Tausendjährigen Reichs (S. 315 ff.). So ist uns Euer Buch auch deswegen sehr zu Herzen gegangen. Es ist wirklich sehr spannend geschrieben, - einschliesslich der wissenschaftlichen Ausführungen und der Schilderung der politischen Zustände mit den vielen Ereignissen in Eurem jungen Leben, die es geprägt haben.

Manche offenherzige Beichten haben uns aber auch betroffen, trotz der überzeugenden, psychologischen Erklärungen im zweiten Kapitel, z.B. die Tierquälereien im jugendlichen Forscherdrang, die Mordgelüste in einer «Zeit des Wahnsinns und des Hasses» (S. 227), das Lügen, das dem kleinen Mädchen «ganz leicht von der Hand» ging (S. 72 ff.), die entwendeten Kinokarten, um auch den «Schneewittchen»-Film sehen zu können, wie es die anderen, besser situierten Kinder konnten (S. 236). Da sieht man halt, welchen Einfluss auch die Not aufs Benehmen haben kann. «Erst das Fressen, dann die Moral!» (Bertold Brecht). Und wer unter uns allen hätte nicht auch so oder anders gesündigt, ohne es dann so frei heraus und kompromisslos zuzugeben, wo doch, wie schon unverschämterweise das Alte Testament verkündet, «die Menschen so schlecht sind! Alles, was aus ihrem Herzen kommt, ihr ganzes Denken und Planen, ist nun einmal böse von Jugend auf» (1. Buch Mose, Genesis, Kap. 8, Vers 21). Immerhin sagt dann wenigstens im Neuen Testament «Jeschua ben Josef», der grosse Wanderprediger, Messias und Gottessohn, «Wer von euch ohne Sünde ist, werfe als Erster einen Stein auf sie» und dann, weil das wohl oder übel keiner wagte, vergebend: «Geh hin und sündige von jetzt an nicht mehr!» (Johannes-Evangelium, 8, 7-11). Wir leben alle unter dem gleichen Himmel, aber wir haben eben nicht alle den gleichen Horizont. ...

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