Länder & Reisen

ISBN: 978-3-7059-0183-4
14 x 21,5 cm, 232 Seiten, 72 Farbabb., geb.

Autorin / Autor

Herbert Tichy

Das abenteuerliche Leben des großen Österreichers

Herbert Tichy (1912–1987) – das bewegte Leben des Forschers, Bergsteigers, Philosophen …
Die hier beschriebenen "Lebens-Abenteuer" Tichys reichen von der kühnen Pilgerfahrt zum "heiligsten Berg der Welt" (als Inder verkleidet) im Jahre 1935 bis zur Erstbesteigung des Cho Oyu, des siebenthöchsten Achttausenders im Jahre 1954.
Mit dem Motorrad durchquerte er vor dem Zweiten Weltkrieg das gefährliche Afghanistan und war anschließend als Journalist in Alaska und 1940 als Öl-Geologe im besetzten Polen tätig.
Tichy durchquerte als erster Fremder Westnepal, hielt sich im damals noch völlig unbekannten Mustang auf, reiste zu den Kalash-Kafiren in den Hindukusch, lebte unter Kopfjägern auf den Philippinen und wandte sich in den späteren Jahren auch Afrika zu, wo er z. B. eine ganze Woche im Gipfelkrater des Kilimandscharo zubrachte.

Seine große Liebe galt aber bis zuletzt Asien und seinen himmelstürmenden Bergen: "Ich liebe den Himalaya, weil seine Bewohner ihn vergöttlicht haben. Hier finde ich das große Glück der Wunschlosigkeit …"

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Rezensionen:

Es gibt Bergsteiger, die viel weniger erreichten als der Wiener Herbert Tichy (1. Juni 1912 – 26. September 1987) und dennoch öfter mit ihren Leistungen in den Medien präsent waren. Als Tichy vor beinahe 25 Jahren in Wien verstarb, nahmen Freunde und Bekannte von einem Österreicher Abschied, der wie kaum ein anderer über Jahrzehnte mit unermüdlichem Forscherdrang und Geist weite Teile Asiens, Amerikas und Afrikas bereiste und dabei ganz außergewöhnliche Erfahrungen machte, die er als Journalist und Schriftsteller in zahlreichen Büchern gekonnt und fesselnd für eine große interessierte Leserschar festhielt. Auch wenn Tichy Geologie studierte und mehrere Jahre als Geologe arbeitete, so hatte er doch viele Talente. Ein Blick auf sein umfangreiches Lebenswerk lässt kein eindeutiges Urteil zu, ob er nun denn ein besserer und erfolgreicher Buchautor war, oder ein besonders erfolgreicher Alpinist und Höhenbergsteiger, oder ein unerschrockener Abenteuerreisender. Tichys Interessen waren zu vielfältig, als dass man ihn und sein Werk auf einige wenige Lebens- und Schaffensschwerpunkte festlegen konnte. Seine Reisen durch Zentralasien, Indien, seine Durchquerung Westnepals, die Erstersteigung eines Achttausenders, seine Aufenthalte in Alaska und später in Afrika – Tichy hat nie offensiv die Öffentlichkeit gesucht, aber seine außergewöhnlichen Leistungen blieben nicht verborgen und fanden über seine Reiseberichte, Artikel und Bücher dennoch den Weg zu einem breiten Publikum. Die selbst äußerst erfolgreichen und weitgereisten Bergsteiger und Autoren Hilde und Willi Senft hatten das Glück, Herbert Tichy kennen zu lernen und eine Fülle von Wissenswertem und Interessantem zu seinem Leben und Wirken aus erster Hand zu erfahren. Daraus haben die beiden ein Portrait des großen österreichischen Reiseschriftstellers, Geologen, Journalisten und Bergsteigers geformt, das alle wichtigen Aspekte und Stationen seines Lebens berücksichtigt. Zahlreiche Bilder von Tichy und von seinen Unternehmungen zeugen vom Abenteuermut des nimmermüden Forschers, der auf abenteuerliche Weise 1935 den heiligsten Berg der Erde, den Kailash umrundete, mit einem Motorrad vor dem Zweiten Weltkrieg Afghanistan durchquerte und 1954 mit seinen Gefährten die Erstbesteigung des Cho Oyu im Alpinstil, des siebenthöchsten Achttausenders, feiern konnte. Die erste Durchquerung Westnepals, oder ein Aufenthalt im unbekannten Mustang, Begegnungen mit Kopfjägern auf den Philippinen oder ein Aufenthalt auf dem Kilimandscharo in Afrika – Herbert Tichys bewegtes Leben kannte viele außergewöhnliche Stationen und Erlebnisse. Das Portrait von Hilde und Willi Senft nennt viele von diesen und bringt auf kenntnisreiche und sympathische Weise die faszinierende Persönlichkeit Tichys näher. Mit dem großzügig ausgestatteten Band wird Herbert Tichy ein würdiges literarisches Denkmal gesetzt, das in keiner Bibliothek mit Biographien zu den großen österreichischen Forschern, Reisenden und Alpinisten fehlen sollte!
(„Bücherrundschau“, Buchneuheiten 2-2011, Herbert Pardatscher-Bestle)

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Angeregt durch die Schriften Sven Hedins wurde im jungen Herbert Tichy schon früh das Interesse für fremde Länder, Tibet und den Himalaya geweckt. Noch während seines Studiums begab er sich auf große Reisen. Seine schriftstellerische Begabung ließ ihn als Berichterstatter arbeiten und bescherte uns 25 Bücher, in denen er nicht nur seine Abenteuer schildert, sondern auch sein Empfinden, seine Sehsüchte und Träumerein sowie seine Kontakte zu außergewöhnlichen Menschen mitteilt. Nunmehr wurde vom Schriftstellerehepaar Senft Tichys (1912-1987) Biographie vorgelegt, die neben den bekannten, vielgelesenen Stationen seines Lebensweges auch wenig oder unbekannte Details seines Werdeganges zum „Forscher, Abenteurer und Bergsteiger, Anthropologen und gottsuchenden Philosophen“ aufzeigt.

1933 geht es mit Max Reisch auf einer abenteuerlichen Motorradfahrt nach Indien, ja bis in die Vorberge des Himalaya. Tätigkeiten als Reporter und Dissertant in Afghanistan und Indien schließen sich an. 1935 kommt es zur Umrundung des Kailash in Tibet – Zum Heiligsten Berg der Welt. Alaska, Polen sind weitere Stationen. Bedingt durch den 2. Weltkrieg hält er sich 7 Jahre in China auf. Es folgen Konfrontationen mit den Religionen Indiens, Tibets, Aufenthalte im Himalaya und 1953 die erste Durchquerung Westnepals. Die Erstersteigung des Cho Oyu (8153 m / 8201 m) an der Grenze zwischen Tibet und Nepal sieht ihn 1954 im Rahmen einer Kleinexpedition auf einen Achttausender. Seine Erlebnisse aus dem Hindukusch, aus Kenya oder bei primitiven Volksstämmen auf den Philippinen teilt er uns in seinen Büchern mit. Schließlich kehrt er wieder in seinen geliebten Himalaya zurück, wo er im Kathmandutal sein schriftstellerisches Werk vollenden kann.
Man könnte der Meinung sein, dass es sich bei einem derart bewegten Leben um eine unruhige, zerrissene Persönlichkeit gehandelt hat. Ganz das Gegenteil war der Fall. Bei einem Treffen in Bhaktapur im Kathmandutal gegen Ende seines Lebens hatte ich Gelegenheit, mit ihm ein längeres Gespräch zu führen. Er vermittelte mir den Eindruck eines zufriedenen, ausgeglichenen Menschen. Seine nach außen hin größten Erfolge, die Gipfelsiege, die entlegenen Reiseziele schienen ihm weniger zu bedeuten, als die Kontakte zu den „Heiligen Männern“, zu den Bewohnern des Himalaya, ihre Spiritualität, ihre asiatische Sicht der Lebensinhalte.
Ein Buch für die, die Tichys Schriften gelesen haben, um in Erinnerungen zu schwelgen, verbunden aber mit viel persönlichen Angaben, die Zusammenhänge vielfach erst erkennen lassen. Ein Buch aber auch für die, die abenteuerliche Reisen noch vor sich haben, mit Hinweisen, dass nicht alles geplant werden kann, dass Zufälle eine Rolle spielen, dass man mit Unvorhersehbaren ohne weiteres auskommen kann, wenn man die entsprechende Einstellung mitbringt. Das Buch stellt somit eine Anregung dar, wie sie einst Herbert Tichy selbst durch die Lektüre Sven Hedins erfahren hat.
(Univ.-Prof. Dr. Robert Kostka, in: Akademische Sektion Graz des Österr. Alpenvereins, Mitteilungen 2004, S. 64.)

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Nach dem Verschlingen des neu aufgelegten Cho Oyu Buches „Gnade der Götter“ wollte ich mehr über Herbert Tichy erfahren. Da kam mir dieses Buch über das Leben des berühmten Wieners gerade recht. Die Autoren sind selbst bekannte Weltreisende, die größtenteils den Spuren Tichys gefolgt sind. Daher findet man auch jede Menge Bildmaterial in diesem Werk ... Das Buch zeigt einen wirklich guten Überblick über das gesamte Leben des Herbert Tichy, über seine berühmte Reise in Verkleidung zum heiligen Berg Kailash, seine kiegsbedingten sieben Jahre Aufenthalt in China, die Reisen nach Alaska und seine Arbeit als „Ölgeologe“ im besetzten Polen. Oder wussten Sie, dass Tichy als Reporter aus dem Vatikan berichtete, eine Woche lang am und im Krater des Kilimandscharo forschte, dass er ein Jahr lang in Afrika bei George und Joy Adamson und der weltberühmten Löwin „Elsa“ lebte und dort auch besonders den Rudolfsee in sein Herz schloss?
Tichy war ein begnadeter, philosophischer Buchautor. Ihm in diesem Buch gerecht zu werden war unmöglich. ...
(Edwin Lautner, in: Alpenverein Klagenfurt, Nachrichten 2/2004, S. 35.)

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Im vorliegenden Buch wird das bewegte Leben des Forschers, Bergsteigers, Philosophen und Abenteurers auf spannende Weise lückenlos dargestellt. Der Bogen seiner Lebensabenteuer reicht von der kühnen Pilgerfahrt zum heiligsten Berg der Welt bis zur Besteigung des Cho Oyu 1954.
Mit dem Motorrad durchquerte er das gefährliche Afghanistan vor dem Zweiten Weltkrieg. Anschließend war er als Journalist in Alaska und als Öl-Geologe im besetzten Polen.
Tichy durchquerte als erster Fremder Westneapal, hielt sich im völlig unbekannten Mustang auf, reiste in den Hindukusch, lebte unter Kopfjägern auf den Philippinen und wandte sich in späteren Jahren auch Afrika zu. Seine große Liebe galt aber bis zuletzt Asien und seinen himmelstürmenden Bergen.
(Alpen 4/04, S. 53f.)

Preis: € 24,90

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