Literatur & Erlesenes

ISBN: 978-3-7059-0055-4
12 cm x 19 cm, 304 Seiten

Autor

Gott im Alltag

Zeitungstexte

Die Kolumnen, die der Priester, Maler und Autor für die KLEINE ZEITUNG in den letzten Jahren geschrieben hat, liegen nun als Buch vor. Aussagen über dieses Buch: Gertrud Fussenegger: "Not-wendige Theologie für eine Kirche in der Krise". Kurt Marti: "Ein wichtigeres, schwierigeres Thema gibt es gar nicht. Für mich und meine Frau wird Ihr Buch ein Vademecum werden." Josef Fink selbst: "Gott ist schon ein paar rauchende Köpfe wert."

Mehr über Josef Fink finden Sie im Buch von Dr. Karl Pauritsch, "Eine Rose und ich. Josef Fink – Sein Vermächtnis".

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Aus dem Inhalt:

Das Göttliche hinter der Schönheit – oder Die Mädchen von Graz sind schön

Graz, fast schon meine Heimat, ist eine wirklich schöne Stadt. Und es ist schön, hier zu leben. Eine der größten erhaltenen Altstädte Mitteleuropas, Hochschulen, und das ganze Jahr Kultur – rund um die Uhr, wenn man will. Kunst, Schönheit, Anregung, Aufregung oder auch: Meditation.
Und noch etwas hat Graz: auffallend viele schöne Mädchen. Vielleicht ist es der beginnende Balkan, vielleicht die Blutmischung aus den Gezeiten der Jahrhunderte oder, besser, Jahrtausende, da die vielen Völker von Süden, Osten, Westen gekommen sind und ihre Bindungen eingingen am Rande der Alpen, wo das Land sanft wird, die Himmel weit, und wo die Sonne bisweilen wie trunken tanzt.
Tatsache ist: Die Mädchen von Graz sind schön.
Schön, was heißt das? „Die Schönheit, was das ist, das weiß ich nicht, wiewohl sie viele Dinge formt, doch wenn wir sie in unser Werk bannen wollen, fällt uns dies sehr schwer“, so hat Albrecht Dürer, der große Maler zur Zeit der Reformation, geschrieben.
Mir kann die Schönheit der Welt, der Menschen, der Tiere und Pflanzen, der Kunst und der Visionen, der Wolken und Gestirne, der Steine und der Lichter alltäglich Herzschmerzen bereiten, denn zutiefst fällt alle Schönheit unsere Sehnsucht an.
Verum, bonum, pulchrum - das Wahre, das Gute und das Schöne - seien eins, sagen die Theologen, und das ganz Wahre und Gute und Schöne sei demzufolge Gott.
Ich gestehe, ich habe bisweilen nicht nur an Gott gedacht, wenn ich schönen Mädchen begegnet bin. Aber ich habe sehr oft an ihn gedacht, wenn Schönheit vorüberging - samt einer Ahnung von der innewohnenden Kraft, die solches Wunder vollbringt.
Die von mir sehr geschätzte Mystikerin Simone Weil hat es lapidar formuliert: „Das Schöne ist der Experimentalbeweis, daß die Menschwerdung Gottes möglich ist.“
Der eine braucht für die Ahnung Gottes das strahlende Antlitz eines Mädchens, der andere braucht die Dramatik der Hochgebirge oder die Uferlosigkeit eines Ozeans.
Einem anderen ist schon das Gesichtchen eines Gänseblümchens genug, den Abgrund der göttlichen Schönheit zu ahnen. ...

Preis: € 21,70

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