Sachbücher, Monografien & Dokumentationen

ISBN: 978-3-7059-0302-9
28,5 x 20,5 cm, 168 Seiten, 135 Abb., geb.

Herausgeber

  • Karl-Heinz Rauscher

Ferdinand Redtenbacher

Festschrift aus Anlass seines 200-jährigen Geburtstags

„Meine Bestrebungen als Lehrer richten sich nicht allein auf die wissenschaftliche Theorie der Maschine, mir liegt die Cultur des industriellen Publikums im Allgemeinen am Herzen.“ (Ferdinand Redtenbacher)

Aus dem Vorwort:
Ferdinand Redtenbacher teilt das Schicksal vieler berühmter Österreicher – er wird im Ausland mehr gewürdigt als in der Heimat. Wurde im 19. Jahrhundert die Erinnerung an ihn auch in Steyr noch hoch gehalten, so veranstaltete die Stadt Steyr beispielsweise anlässlich seines 70. Geburtstags eine groß angelegte Redtenbacher-Feier, ist in seiner Heimatstadt die Erinnerung an diesen großartigen Techniker im Laufe der Zeit ein wenig verblasst. Ungebrochen ist die Würdigung Redtenbachers hingegen vor allem an der zentralen Stätte seines wissenschaftlichen Wirkens, in Karlsruhe.
Anlässlich seines Geburtstages, der sich heuer zum 200sten Mal jährt, wird Redtenbacher auch in seiner Heimatstadt geehrt. Sein Wirken und seine Bedeutung stehen im Mittelpunkt eines in Steyr abgehaltenen Symposiums, in dessen Rahmen auch diese Festschrift präsentiert wird.
Ferdinand Redtenbacher gilt als Begründer des wissenschaftlichen Maschinenbaus. Ihm wird das Verdienst zugeschrieben, neben dem älteren überwiegend empirisch geprägten Maschinenbau Englands und dem theorielastigen französischen Ansatz die Basis für einen eigenständigen, deutschen Maschinenbau geschaffen zu haben. Seine Grundprämisse war eine enge Verzahnung zwischen praktischem Maschinenbau und Theorie auf Basis wissenschaftlich betriebener Mechanik. Die Maschinenbaulehre Redtenbachers war aber nicht nur von technischen Parametern geprägt, ihm ging es auch darum, bereits bei Auslegung und Konstruktion die Wirtschaftlichkeit zu berücksichtigen. Visionär erkannte er bereits in den Fünfzigerjahren des 19. Jahrhunderts die überkommene Technik der Dampfmaschine und forderte deren Ablöse durch Wärmekraftmaschinen, freilich ohne dazu eine technische Lösung zu kennen. Die Entwicklung des Verbrennungsmotors sollte er nicht mehr erleben, sie wurde aber unter maßgeblicher Beteiligung seiner ehemaligen Schüler geleistet.
In einer richtungweisenden Neuausrichtung der Technikausbildung, die Redtenbacher an der polytechnischen Schule Karlsruhe auch erfolgreich umsetzen konnte und die zumindest im deutschsprachigen Raum Vorbild für die technischen Schulen wurde, ging es ihm darum, den angehenden Ingenieuren über die rein technischen Fächer hinaus eine möglichst umfassende Bildung zukommen zu lassen. Dazu formulierte Redtenbacher auch seine Ansprüche an eine spezifische Verantwortung der Techniker und der industriellen Unternehmer, die er auch im humanistischen Geist ausgebildet haben wollte. ...
DDr. Karl-Heinz Rauscher

Preis: € 39,80
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