Literatur & Erlesenes

ISBN: 978-3-7059-0384-5
13,5 x 21 cm, 152 Seiten, Taschenbuch

Spurlos

Ein Graz-Krimi

Die junge Camilla hat böse Erfahrungen beim Straßenbahnfahren. Als sie während einer Fahrt mit einer Grazer Tram Zeugin eines sie höchst erregenden Vorfalls wird, geht sie als freie Journalistin und selbst ernannte Privatdetektivin dem Ereignis zuerst amateurhaft nach, entwickelt jedoch im Lauf der Zeit einen bemerkenswerten Spürsinn, bis sie schließlich zur professionellen Jägerin wird. Ein Graz-Krimi mit Einblicken in menschliche Abgründe und kriminelle Machenschaften vor der Kulisse so beliebter Plätze wie Schloss Eggenberg, Jakominiplatz, Hauptplatz und Schlossberg.

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Rezension:

Camilla Beinhauer, eine Grazer Journalistin in den besten Jahren, wird mit einem ungültigen Ticket in der Straßenbahn erwischt. Sie ist empört über das rüpelhafte und anmaßende Verhalten des Kontrollors. Dieser Mann kommt ihr verdächtig vor.
Eigentlich ist Camilla Beinhauer von einer Grazer Zeitung beauftragt worden, eine Geschichte über das Grazer Mausoleum zu schreiben, doch diese seltsame Erfahrung mit diesem rüden Straßenbahnkontrollor irritiert sie.
Camilla verfügt über Instinkte, welche so manchen Kriminalisten neidig machen. Als sie erfährt, dass ein von diesem Kontrollor gestellter Student erschlagen aufgefunden wird, findet sie sich in ihrer Vorahnung bestätigt. Was geht Camilla das Morden anderer an, sie wird für das Beschreiben des Grazer Mausoleums bezahlt und nicht für das Aufdecken von kriminellen Handlungen.
Camilla Beinhauer sucht Anerkennung. Sie will nicht immer im Schatten ihres erfolgreichen Mannes, einem prominenten Hochschulprofessor, welcher ständig von seinen Studentinnen angehimmelt wird, stehen.
Camilla ist in dieser Mordsache den ermittelnden Beamten immer einen Schritt voraus. Die Beachtung, welche ihr ihr Ehemann nicht zukommen lässt, holt sie sich von einem Polizei-Brigadier.
Camilla ist sich für nichts zu schade. Sie verkleidet sich orientalisch und verfolgt in diesem Kostüm unerkannt ihre Verdächtigen.
Ein zweiter Mord geschieht. Camilla ahnt, wer es gewesen sein könnte. Camilla denkt sich tief in die Täter hinein. Es kann nicht mehr lange dauern, diese zu enttarnen. Camilla gefällt sich in ihrer Rolle als Ermittlerin. Trotzdem wird sie ständig von Selbstzweifeln geplagt. Doch ihre Ermittlungserfolge geben ihr recht. Dieses Jagen, diese Täterjagt gibt ihr ein Gefühl von Macht und Überlegenheit, welches sie als Journalistin nie hatte. Sie kommt sich dabei cool vor, wie sie die Verdächtigen verunsichert und unter Druck setzt.
Ob sie in Graz, Genf, Wien oder London recherchiert, ist egal, Hauptsache immer ganz nah an den Miesen und Widerwärtigen dran sein. Ganz knapp hinter ihnen, ihren Angstschweiß riechend wird Camilla zu Höchstleistungen getrieben. In ihrem Machtrausch geht sie weit, überschreitet alle erlaubten Grenzen, wird selbst zur unkontrollierten Täterin. Sie bricht die Regeln, ohne gesehen zu werden. Sie handelt ohne Zeugen. Niemand kann ihr ihre verbotenen Grausamkeiten beweisen.
(Christian Polanšek, DER BIKINIFISCH II 2016, Literatur und Kulturmagazin)

Preis: € 14,50
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