Sachbücher, Monografien & Dokumentationen

ISBN: 978-3-7059-0327-2
14 x 21,5 cm, 192 Seiten, 145 Abbildungen, davon 43 in Farbe, geb.

Gottfried Fröhlich

Vom Offizier zum Maler

Gottfried Fröhlich (1889–1976): Vom Offizier zum Maler
Geboren und aufgewachsen in Graz, Ausbildung zum Artillerieoffizier; während des Ersten Weltkriegs an der Ost- und Südfront im Einsatz. Aus dieser Zeit haben sich zahlreiche Photographien von großem dokumentarischem Wert erhalten, die hier erstmals in Auswahl publiziert werden.
Neben der Photographie widmete sich Fröhlich der Malerei: Im Zeitraum von 1909 bis 1974 schuf der Autodidakt über 150 Aquarelle und Ölbilder, die sich alle in Privatbesitz befinden. Der thematische Schwerpunkt liegt auf Blumen- und Landschaftsmalerei.

Weitere Beschreibung »

Rezension:

Wer in Geschichtsbüchern blättert, begegnet den Namen großer Staatenlenker, Adeliger und den Angehörigen von Herrscherhäusern, erfolgreicher militärischer Anführer sowie jener, die Bemerkenswertes in Forschung und Wissenschaft, in Kunst und Technik geleistet haben. Selten hören und lesen wir von den außergewöhnlichen Leistungen von Vertretern des gemeinen Volkes, oder anders formuliert, von den Menschen von nebenan, von unseren Nachbarn, von Menschen wie Du und ich. Gegen das Vergessen anschreiben, das hat sich der Enkel eines bemerkenswerten Steirers vorgenommen, als er dessen Schätze, Fotos aus dem Ersten Weltkrieg und zahlreiche gemalte Bilder, in einen größeren Zusammenhang bringen wollte. Michael Huber hat aus den bruchstückhaften Überlieferungen und Aufzeichnungen zum Leben seines Großvaters Gottfried Fröhlich (1889-1976) ein Lebensbild komponiert, das letzthin in einem reich bebilderten Buch im steirischen Weishaupt Verlag erschien. Huber spürt in dem Buch der eigenen Familiengeschichte nach und rückt dabei das Leben seines Großvaters in den Mittelpunkt. Geboren 1889 und aufgewachsen in Graz, wurde Fröhlich in jungen Jahren mit den Wirren des Ersten Weltkrieges konfrontiert. Nach einer Ausbildung zum Artillerieoffizier wurde er an die Ost- und Südfront gesandt. Technisch interessiert und begabt war eine Kamera sein Begleiter und so entstanden zwischen 1914 und 1918 zahlreiche Fotos, die heute großen dokumentarischen Wert besitzen und von denen zahlreiche in dem vorliegenden Buch mit Erklärungen des Autors abgebildet sind. Neben der Fotografie entdeckte Fröhlich seine Leidenschaft für die Malerei und als engagierter Autodidakt eignete er sich grundlegende Kenntnisse in Maltechnik und Farblehre an. Zwischen 1909 und 1974 entstanden mehr als 150 Aquarelle und Ölbilder, vornehmlich Blumenbilder, aber auch Landschaftsbilder und alle in Privatbesitz. Huber präsentiert dem Leser mit der Biographie seines Großvaters einen jener Menschen, die nicht mit lautem Mediengetöse im modernen Alltag präsent sind, die aber zu jener großen Schar von stillen und bescheidenen Menschen gehören, die letztlich unsere Gesellschaft und unser Staatswesen prägen. Diese reich bebilderte Biographie zeichnet nicht nur das Leben und Wirken eines beachtenswerten Mannes nach, der mit den großen Veränderungen an der Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert, mit dem Ersten und Zweiten Weltkrieg gleich mehrmals den Aufstieg und Niedergang Österreichs erleben und erleiden musste und in der Folge gesellschaftliche Umbrüche epochaler Bedeutung. Diese Biographie zeigt aber auch, wie sehr das Suchen und Forschen nach den Wurzeln der eigenen Familiengeschichte das eigene Wissen bereichert und sich selbst als wichtigen Teil eines größeren Gemeinwesen begreifen hilft. Gottfried Fröhlich hat mit seinem Leben und Wirken, mit seinen Interessen für die Fotografie und die Malerei und den im Buch vorgestellten Werken ein bemerkenswertes Beispiel für die Sinnstiftung im eigenen Leben abgegeben. Ein Buch, das mit der vorgestellten Person von Gottfried Fröhlich weit über dessen engere Heimat Graz und jene seiner Frau im Tiroler Defereggental hinausweist!
(„Bücherrundschau“, Buchneuheiten 2-2011, Herbert Pardatscher-Bestle)

Preis: € 19,90
Site by Webworxs