Sachbücher, Monografien & Dokumentationen

ISBN: 978-3-7059-0364-7
20,5 x 28,5 cm, 160 Seiten,
113 Farbabb., durchgehend vierfarbig, Hardcover

Herausgeber

  • Oesterreichischer Alpenverein Deutscher Alpenverein

Die Kartographie im Alpenverein

an der Schwelle zum 21. Jahrhundert

Die Kenntnis der Alpen zu erweitern und zu verbreiten und ihre Bereisung zu erleichtern, waren die deklarierten Ziele zu Beginn der 150-jährigen Alpenvereinsgeschichte. Diesen beiden Zielen diente die Herstellung und Verbreitung von speziell für das Gebirge geeigneten Karten. Rasch hatte sich die Alpenvereins-Kartographie einen hervorragenden Ruf erworben; die zahlreichen, vorzugsweise im großen Maßstab 1:25.000 herausgegebenen Karten gelten bis heute als die besten Karten der Ostalpen. Mit den in Expedi­tionen in Südamerika und Asien erarbeiteten Karten wurde der Ruf der herausragenden Qualität der Alpenvereins-Kartographie noch erweitert. ...

Mit einem Vorwort von Dipl.-Ing. Josef Klenner (Präsident des DAV) und Dr. Andreas Ermacora (Präsident des OeAV)

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Rezension:

Die wissenschaftliche Erforschung der Alpen und deren Kenntnis zu erweitern, stand am Beginn der Geschichte des Österreichischen Alpenvereins. Die Bereisung der Alpen durch den Bau von Wegen und Hütten zu erleichtern, stand neben anderen Beweggründen am Beginn des Deutschen Alpenvereins. Seit rund 150 Jahren tragen beide alpinen Vereine mit ihren Publikationen dazu bei, das Wissen um die Alpen und jenes der Weltberge zu vertiefen. Erheblichen Anteil bei der Erschließung der Ostalpen leistete die kartographische Arbeit des Alpenvereins. Die Herstellung und Verbreitung von speziell für das Gebirge geeigneten Karten sollte den Bergsteigern die Orientierung im Gebirge erleichtern, eine exakte Geländedarstellung liefern und damit letztlich auch den Tourengehern mehr Sicherheit bieten. Rasch hatte sich die Alpenvereins-Kartographie einen hervorragenden Ruf erworben; die zahlreichen, vorzugsweise im großen Maßstab 1:25.000 herausgegebenen Karten gelten bis heute als die besten Karten der Ostalpen. Mit den in Expeditionen in Südamerika und Asien erarbeiteten Karten wurde der Ruf der herausragenden Qualität der Alpenvereins-Kartographie noch erweitert. In einem großformatigen und reich illustrierten Band aus dem steirischen Weishaupt Verlag bieten der Vermessungstechniker, ao. Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Dr. techn. Robert Kostka sowie der Kartograph und ehemalige Leiter der Alpenvereinskartographie Gerhart Moser einen Einblick in die technisch wie personell aufwendige Arbeit der Alpenvereinskartographie und die Herausforderungen durch technische Erneuerungen, wie die Digitalisierung und den Einsatz der Karten mit modernen GPS-Geräten. Der aufwendig gestaltete Band ist eine einzigartige und unverzichtbare Dokumentation zur Alpenvereinskartographie und sollte in keiner Sammlung mit alpinen Büchern fehlen! (Bücherrundschau, August 2014)

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Rezension von Univ.-Prof. Dr. Manfred Buchroithner, Dresden, in: Kartographische Nachrichten, 64. Jg., Dezember 2014)

Gleichsam als „ostalpines Gegenstück" zur weltberühmten und hochqualitativen Schweizer Kartographie entschloss sich in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts der Alpenverein, seiner Satzung „die Kenntnis der Hochgebirge zu erweitern und zu verbreiten" entsprechend, Hochgebirgskarten herausgegeben. Beginnend mit der „Specialkarte der Umgebung des Ankogels", Maßstab 1:72 000, im Jahre 1861 wurden bis 1969 als Neuerscheinungen 89 Karten der Ostalpen und seit 1935 sechs Kartenblätter von außeralpinen Gebieten vom Alpenverein publiziert und in der Monographie des Wiener Kartographen und von 1973 bis 1977 Ersten Vorsitzenden des Österreichischen Alpenvereins, Univ.-Prof. Erik Arnberger, mit dem Titel „Die Kartographie im Alpenverein" im Jahre 1970 ausführlich behandelt. ...
Das jüngst erschienene Buch Kostkas hingegen zeichnet sich durch eine konzise Behandlung des Inhalts, ansprechendes Design sowie zahlreiche, durchwegs in Farbe und guter Druckqualität wiedergegebene Abbildungen aus. ...
Es ist das außerordentliche Verdienst von Univ.-Prof. Robert Kostka, ehemaliger Photogrammeter und Kartograph an der TU Graz und selbst Mitarbeiter an etlichen Alpenvereinskarten, eine „Fortführung" der Geschichte der im Österreichischen und im Deutschen Alpenverein erschienenen Karten in prägnanter textlicher Form, mit zahlreichen Tabellen und farblich hervorgehobenen speziellen Informationstextkästen, sogenannten „Exkursen", verfasst zu haben. Unterstützt wurde er dabei von Ing. Gerhart Moser, 1969 bis 2006 hauptamtlicher Kartograph des Österreichischen Alpenvereins in Innsbruck. Als intimer Kenner der kartographischen AV-Aktivitäten konnte Moser natürlich unschätzbare Informationen für das Buch beisteuern. Dass mit dem Besitzer des Weishaupt Verlages, Herbert Weishaupt, auch ein äußerst ambitionierter Alpen- und Weltweit-Bergsteiger die Produktion dieses hervorragenden Bandes zur „Chefsache" erklärte, war der graphischen Ausstattung sehr förderlich.
Blättert man den vorliegenden Band im Format 20 cm x 28 cm durch, so registriert man erfreut, dass alle Kartenausschnitte durch die farbige Wiedergabe im Maßstab 1:1 einen anschaulichen Eindruck von dem jeweiligen Kartenblatt vermitteln. Zudem bereichern Fotos von den Arbeitsplätzen der Alpenvereinskartographen im Wandel der Zeit und verschiedene ästhetisch-informative Landschaftsaufnahmen der kartographisch erfassten ostalpinen und außeralpinen Gebiete das Buch und erleichtern das Verständnis.
Den bibliographisch-kartographischen Abhandlungen über die von 1970 bis 2013 erschienenen Kartenblätter vorgeschaltet sind spezielle Kapitel über Relief- und Situations-(Oberflächen-)darstellung sowie über die verschiedenen technologischen Neuerungen in der Alpenvereinskartographie seit 1970. Die fünf bereits erwähnten „Exkurse" über die weltberühmten Karten der Brentagruppe zwischen 1908 und 2011, über die Theorie der Gebirgskartographie, vor allem deren Topvertreter Eduard Imhof/Schweiz und Leonhard Brandstätter/Österreich, über die Geländedarstellung in Karten am Beispiel der Hochalmspitz-Ankogel-Gruppe, über Gletscherdarstellungen in Karten, erläutert anhand der Venedigergruppe, sowie über Varianten der Felszeichnung unterstreichen die Besonderheiten der Alpenvereinskarten und ihrer Herstellung. Acht tabellarische Zusammenstellungen über sämtliche Karten vermitteln in komprimierter Form Information über einen Kartentyp, die keinen internationalen Vergleich mit anderen kartographischen Spitzenprodukten aus dem (West-)Alpenraum, mit den berühmten US-amerikanischen Blättern von National Geographic oder den seit Jahrzehnten hervorragenden Kartenwerken über die Berggebiete Neuseelands zu scheuen braucht.
Der vorliegende Band dokumentiert ein Stück Wissenschafts-, aber auch Kulturgeschichte, sind doch Karten - zudem solche von Hochgebirgen - viel mehr als nüchterne Orientierungshilfen, sondern ästhetische, oft künstlerische Visualisierungen attraktiver Erdräume, die uns helfen, unsere eigenen „virtuellen Landschaften" im Kopf zu kreieren. - Ein Buch nicht nur für diverse Bibliotheken, sondern für alle Berg- und Kartenfreunde.

Preis: € 34,00

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