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ISBN: 978-3-7059-0287-9
11,5 cm x 18,5 cm, 176 Seiten, Brosch.

Autorin

Griechische Lösung

Dieses Buch dient allein zur Unterhaltung, um die Zeit im Zug zu verkürzen, z. B. zwischen Graz und München bei Schlechtwetter. Oder Graz und Kutno in Polen bei besserem Wetter. Für langsame Leser auch Graz und Petersburg, falls interessante Mitreisende die Lektüre stören, oder sogar den Unterhaltungswert der Fahrtzeit aufbessern.
Menschen, die sich nicht für Griechenland, EU-Geldunterschlagungen, Hunde, Suchtgiftdelikte und Liebesgeschichten interessieren, sollten dieses Buch gar nicht erst anfangen. Auch jene Leute nicht, die nicht wissen wollen, ob es in Griechenland Erdbeben, ­Mafia­beteiligung, Höhlen und Kreuzottern gibt.
Allen jenen Desinteressensgruppen rate ich gleich von Anfang an ab, dieses Buch zu lesen.
MAKRIA TA CHERIA. (Hände weg!)

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Rezension:

„Das Land der Griechen mit dem Herzen finden“
Per Schablonierung „leichte Kost“ lässt sich ein ganzes Segment Literatur spielend abtun. Dabei ist doch leichte Koste gesünder als schwere.
Die Debüt-Erzählung von Frauke Sack, „Griechische Lösung“, ist gesund und frei von Nebenwirkungen.
„Dieses Buch dient allein zur Unterhaltung“, stellt die Autorin fest und nimmt Tiefschürfern – schwuppdiwupp! – das Werkzeug aus der Hand. Frauke Sack sucht das Land der Griechen weniger mit der Seele als – konkreter – mit dem Herzen. Sie findet es abseits der Touristenströme auf Schotterwegen und in Kneipen, und sie vermag es solcherart amüsant zu beschreiben, weil es ihr um die Menschen geht: die ganz lieben und die ganz gerissenen. Ein Griechenlandbuch, aber kein Sachbuch, mehr ein Sackbuch.
Der Leser lernt Menschen kennen, die ihren Hund Sokrates nennen; das können nicht die Dümmsten sein, und auch der Hund wirkt im Kopf ganz auf Zack, macht der Handlung manchmal Beine und kann sich so bannig freuen, dass sein Autorenfrauchen beobachtet: „Der Hund wedelte mit dem ganzen Körper“. Ist doch deutlich mehr noch, als würde nur der Schwanz mit dem Hund wedeln.
Geschildert wird ein Abenteuerurlaub der unspektakulären Art.
Die Reisende, Familienstand: nur ganz wenig noch verheiratet, bekommt Probleme; aber gegen die gibt es in Griechenland überall einen Griechen. Und wenn nicht, hat sich längst ein internationaler Freundeskreis gebildet, der eine nicht im Stich lässt.
Frauke Sack versteht es, die Landschaft zu beschreiben und alles, was darin kreucht und fleucht. Noch eindringlicher schildert sie die Menschen. Nach wenigen Seiten kennt man die Typen und nimmt sie, wie sie sind, die Wirte und die Widerlinge, die Domestiken und die Dealer, die Muffelköppe und die Mafiosi.
Die Charaktere sind das Schönste an diesem Buch; Tucholsky hätte es ein „Menschenbuch“ und deshalb gut genannt.
Die „Griechische Lösung“, rät die Autorin, sei geschrieben, um die Zeit im Zug zu verkürzen, zum Beispiel zwischen Graz und München. Stimmt auch im übertragenen Sinn: Ich las es in einem Zuge. Las es wie einen Wachtraum. Und ich stimme nach der Lektüre zu: „Unter allen Völkerschaften haben die Griechen den Traum des Lebens am schönsten geträumt.“
Steht übrigens nicht bei Frauke Sack, steht bei Johann Wolfgang von Goethe (Maximen und Reflexionen, 435).
(Jochen Westendorff, in: „Peiner Land“, 5. Januar 2010)

Preis: € 4,00
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